SENSITIVITY READER

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Was ist Sensitivity Reading?

Sensitivity Reading ist ein Diskriminierungscheck, bei dem Texte auf für marginalisierte Personengruppen schädliche oder irreführende Inhalte untersucht werden. Es geht darum, dass marginalisierte Personengruppen bzw. Angehörige solcher Gruppen (wie Charaktere in Büchern) authentisch und sensibel dargestellt und keine falschen Informationen verbreitet werden.

Themenfelder, bei denen Sensitivity Reading sinnvoll sein kann

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Rassismus

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LGBTQIAP+

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Religion

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Behinderung

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Krankheitsbilder

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Sexismus

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Gewalterfahrungen

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Fatshaming und Fatmisia

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Neurodivergenz

Wie läuft ein
Sensitivity Reading ab?

Sensitivity Reader achten darauf, dass Texte keine stereotypen Bilder, Vorurteile und Mikroaggressionen reproduzieren und geben Hinweise zur Wortwahl, fragwürdigen Storylines oder Figurenkonstellationen. Im Laufe eines Sensitivity Readings werden Verbesserungsvorschläge gemacht und Aufklärungsarbeit geleistet, um einen Text zu erschaffen, der auf positive Weise zu einer vielfältigen Abbildung unserer vielfältigen Gesellschaft beiträgt und Betroffenen Identifikationsfiguren bietet.

Dies kann vor dem Schreiben, während des Schreibens oder auch nach dem Schreiben (parallel zum Lektorat) in Form von Beratungsgesprächen (per Chat, Telefon oder Videocall) oder als direkte Kommentare am Text erfolgen.

Wieso ist Sensitivity Reading wichtig?

Insbesondere wenn die schreibende Person nicht selbst von einem Thema betroffen ist, kann es leicht passieren, dass eine gut gemeinte Intention nach hinten losgeht. Oft ist nicht selbst betroffenen Personen gar nicht bewusst, dass etwas problematisch sein kann, weil ihnen bestimmte Erfahrungen fehlen. Eine noch so gute Recherche kann ein Sensitivity Reading bzw. den Austausch mit Betroffenen nicht ersetzen, denn manches ist nicht erlernbar, sondern muss gelebt worden sein.

Egal, ob du Autor*in, Lektor*in oder Übersetzer*in bist, ist es bei bestimmten Inhalten in einem Text also nicht nur sinnvoll und empfehlenswert, sondern notwendig, Sensitivity Reader hinzuzuziehen, um die eigene Perspektive zu erweitern.

Auch bei Übersetzungen sollte ein Sensitivity Reading in Betracht gezogen werden, denn manche Formulierungen, die im Englischen unbedenklich sind (z.B. im Zusammenhang mit Rassismus), funktionieren im Deutschen nicht.

Häufige Missverständnisse
rund um Sensitivity Reading

Sensitivity Reading soll einem Text nicht seine Ecken und Kanten nehmen. Es geht nicht darum, irgendwem irgendetwas zu verbieten oder schreibende/lektorierende/übersetzende Personen an den Pranger zu stellen, sondern einen sensibleren Umgang mit sensiblen Themen zu erlernen und zu einem solchen beizutragen. Sensitivity Reading ist eine Hilfestellung, die für alle das Beste aus dem Text herausholen soll. Natürlich dürfen Autor*innen weiterhin schreiben, was sie möchten. Es muss nur „gut“ gemacht sein, was unter Sensitivity Reading-Gesichtspunkten eine feinfühlige und realistische Darstellung bedeutet und natürlich auch das Aufzeigen von Problemen (z.B. Rassismusvorfälle) miteinschließen kann.

 

Meine Expertisen
als Sensitivity Reader

Psychische Erkrankungen: Depressionen, Soziale Angststörung

Transidentität (als trans* Mann / transmaskuline Person)

Queerness, Bisexualität, Pansexualität

Rassismus / Bi_PoC-Figuren

Hochsensibilität

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